Anfangen anzufangen ist hart! Und manchmal auch das Weiterkommen. Viele Autoren, Journalisten oder Studenten kennen das Leid der Schreibblockade. Man sitzt vor dem unbeschriebenen Blatt Papier oder dem weißen Bildschirm und im Kopf herrscht gähnende Leere. Dabei wäre es so wichtig, weiterzukommen. Stattdessen fangen Sie an die Wohnung aufzuräumen, Wäsche zu waschen und alle Dinge zu tun, die sich bestens zum Prokrastinieren eignen. Aber so muss es nicht sein! Wir haben 10 Tipps gesammelt, wie man eine Schreibblockade überwinden kann. 

Was ist eine Schreibblockade?

Schreibblockaden, oder auch Schreibhemmungen genannt, sind weit verbreitet bei Schriftstellern, Journalisten und Studenten. Sie kann sowohl beim Schreiben eines Romans, eines neuen Artikels oder bei dem Entwurf der Bachelorarbeit auftreten. 

Dabei gibt es verschiedene Ausgestaltungen der Schreibblockade. Einige haben Probleme den Anfang zu finden, andere schaffen es nicht, den geplanten Text umzusetzen. 

Der Schreibprozess wird häufig unterbrochen, die richtigen Worte können nicht gefunden werden und das Schreiben wird als besonders qualvoll empfunden. Auch das Gefühl, dass das Geschriebene nicht gut genug ist, tritt häufig auf. 

Als Folge engagieren sich die Betroffenen in Vermeidungshandlungen. Es treten außerdem Symptome wie innere Unruhe, Versagensängste und manchmal auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen auf. 

Ursachen für Schreibblockaden

Eine Blockade kann verschiedene Ursachen haben, meistens ist sie psychisch bedingt. Einige bekannte Ursachen sind:

  • Perfektionismus: Der Text wird schon während des Schreibens redigiert und nicht als gut genug empfunden. 
  • Schlechte Vorbereitung: Der Autor hat sich nicht genügend vorbereitet und findet daher den Einstieg in das Thema nicht. 
  • Zu viele Informationen: Der Autor hat extrem viele Informationen zu seinem Thema sammeln können, nun fällt es ihm aber schwer diese Informationen zu ordnen und einen Anfang zu finden. 
  • Angst zu versagen: Manchmal werden Autoren auch von der Angst gelähmt, zu versagen. Die Vorstellung einer schlechten Kritik verursacht die Blockade. 
  • Depressionen: Auch Depressionen können dafür sorgen, dass das Schreiben extrem schwer fällt. 
  • Innere Auflehnung: Wenn ein Text geschrieben werden muss, z.B. für eine Hausarbeit oder ein Kundenauftrag und es widerstrebt Ihnen diesen zu schreiben, dann kann auch die innere Auflehnung Schuld an der Blockade sein.

Was kann man gegen eine Schreibblockade tun? 

Eine Schreibblockade ist zwar nervig, aber man kann durchaus etwas tun, um diese zu überwinden. Wir haben 10 Tipps für Sie vorbereitet: 

Struktur vorbereiten

Wenn Sie an einem komplexen Text arbeiten wollen und den Einstieg nicht finden, dann sortieren Sie erst einmal Ihre Informationen und entwerfen Sie eine grobe Struktur, ohne ausformulierte Sätze zu schreiben. So können Sie Ihre Gedanken ordnen, bevor Sie mit dem  Ausformulieren beginnen. 

Ortswechsel

Wenn man jeden Tag am gleichen Schreibtisch sitzt, kann einem schonmal die Decke auf den Kopf fallen. Versuchen Sie es doch mal mit einem Ortswechsel und schreiben Sie in einem Café oder bei einem Freund oder Freundin zu Hause. Inzwischen gibt es insbesondere in Städten auch Co-Working-Spaces, die Sie tageweise buchen können. Eine neue Umgebung kann für neue Inspiration sorgen und Schreibhemmungen abbauen. 

Nicht am Anfang anfangen

Fällt Ihnen der erste Satz zu schwer? Dann fangen Sie nicht am Anfang an. Schreiben Sie erst einmal den Teil, der Ihnen am leichtesten fällt und widmen Sie sich später noch einmal dem Anfang. So kommen Sie ins Schreiben und verlieren keine Zeit. 

Im Schreibfluss bleiben

Wenn Sie es erst einmal geschafft haben in den Schreibfluss zu kommen, dann verzichten Sie darauf ihn zu unterbrechen. Wenn Sie Fakten nachrecherchieren wollen, dann verschieben Sie diese Tätigkeit auf später und redigieren Sie Ihren Text erst, wenn Ihr Schreibfluss abflaut. Mit etwas Abstand sieht man Fehler leichter und kann den Text kritischer betrachten.

Störfaktoren eliminieren

Unterbrechungen sind wahre Produktivitätskiller. Legen Sie daher Ihr Smartphone beiseite und versuchen Sie in einer störungsfreien Umgebung zu arbeiten. Sollten Sie in einem Großraumbüro sitzen, dann besorgen Sie sich Noise-Cancelling-Kopfhörer. Auch besondere Fokus-Musik kann helfen, produktiver zu schreiben. Auf Musikdiensten wie Spotify gibt es dafür spezielle Playlists, die die Konzentration fördern können. 

Inspirationen suchen

Wer mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdient, der sollte auch viel Lesen. Denn das Lesen kann für Inspiration und Ideen sorgen und macht Sie zu einem besseren Autor. Wenn Sie also eine Schreibblockade haben, dann fangen Sie an zu lesen und lassen Sie sich von anderen Texten inspirieren. 

Warmschreiben durch Freewriting

Freewriting ist eine bewährte Taktik, um in den Schreibfluss zu gelangen. Das Prinzip ist denkbar einfach: man nimmt sich 5-10 Minuten Zeit über das zu schreiben, was einem gerade so in den Sinn kommt. Es wird kein Thema vorgegeben und man kann schreiben, was man will. Wenn Ihnen dabei nichts einfällt und Sie absolut keine Ideen haben, dann schreiben Sie genau das nieder. Wie fühlt sich das an? Warum glauben Sie, dass Sie nicht schreiben können und Schreibhemmungen haben? Oder schreiben Sie einfach darüber, was Sie später noch einkaufen wollen oder welche Aktivitäten Sie für Ihre Freizeit planen. 

Dinge anders machen

Der Alltagstrott kann einen schnell einholen und dafür sorgen, dass nur noch wenig Abwechslung herrscht. Versuchen Sie doch mal Ihre Muster zu durchbrechen und machen Sie Dinge anders. Nehmen Sie z.B. einen anderen Weg zur Arbeit, kaufen Sie in einem anderen Supermarkt ein oder probieren Sie ein neues Gericht aus. Die neuen Impulse können Ihre Kreativität fördern, Produktivität steigern und helfen, die Schreibblockade zu überwinden. 

Sport und Bewegung

Wenn Sie sich beim Schreiben zu sehr unter Druck setzen, dann achten Sie darauf, sich regelmäßig und ausreichend zu bewegen. Denn Sport und Bewegung bauen Stresshormone ab und Sie können entspannter an Ihre Arbeit gehen. Wenn Sie eher ein Sportmuffel sind, dann probieren Sie es zumindest mit Spaziergängen im Grünen.

Großes Ziel in Zwischenziele zerlegen

Wenn Sie das große Ziel eines eigenen Romans haben, kann der schiere Gedanke an den Umfang schon überwältigend sein. Zerlegen Sie dieses Ziel daher in kleinere Ziele, die sich leichter erreichen lassen. Versuchen Sie diese so zu gliedern, dass Sie jeden Tag eine kleine Aufgaben erledigen können. Z.B. kann die erste Aufgabe sein, ein bestimmtes Thema zu recherchieren. Die nächste Aufgabe ist dann die Zusammenfassung dieses Themas usw. Wenn Sie regelmäßig Aufgaben abhaken können, regen Sie Ihr Belohnungszentrum im Hirn an und können motivierter an Ihren Text rangehen. Setzen Sie sich dabei unbedingt Deadlines, denn Zeitdruck kann durchaus auch hilfreich beim Schreiben sein. 

Nun haben Sie einige Werkzeuge und Tipps zur Hand, mit denen Sie Ihre Schreibblockade überwinden können. Probieren Sie einfach mal aus, was Ihnen am besten hilft. Und am Ende gilt, wie bei so vielen Dingen im Leben: Übung macht den Meister.

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