Viele Leser stehen vor der Wahl zwischen einem Hardcover oder Softcover Buch. Dann gibt es da noch Paperback und das klassische Taschenbuch. Bei so viel Auswahl kann die Entscheidung schon mal schwer fallen. Nicht nur aus Lesersicht spielt die richtige Wahl eine Rolle, auch Autoren müssen entscheiden, wie sie ihre Bücher auf den Markt bringen möchten. Wir erklären Ihnen die wichtigsten Unterschiede bei Bindungen, Herstellung und Kosten.
Softcover vs. Paperback – die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale
Paperback und Softcover werden oft als Synonyme verwenden, haben aber im direkten Vergleich einige Unterschiede aufzuweisen. In der englischen Sprache ist Paperback der alternative Begriff für typisch deutsche Taschenbücher, hierzulande bedeutet es aber mehr. Der sogenannte “Papierrücken” bezieht sich auf die Beschaffenheit des Buchrückens. Er ist verglichen mit dem Einband eines Hardcovers deutlich dünner, dafür aber dicker als bei einem Softcover. Wird ein Taschenbuch als Paperback-Variante auf den Markt gebracht, ist sie hochwertiger und meist etwas größer.
Unabhängig von der Dicke des Papiers ist das Paperback ein klassisches Taschenbuch mit Softcover. Zur Herstellung wird auf die haltbare Klebebindung gesetzt. Bei dieser Art der Buchbindung wird zunächst das Buch selbst geklebt und anschließend kommt der Umschlag als zusätzlicher Schutz über den Buchrücken. Er besteht aus etwas dickerem Papier und erweckt einen wertigen Eindruck.
Paperback-Bücher eignen sich vor allem für besondere Drucke, wie z.B. die Dissertation, ein Familienbuch oder ein Geschenk für Freunde und Familie. Sie sind etwas teurer als klassische Softcover Bücher und werden von Autoren eher selten für ihre Werke verwendet.
Das Softcover Buch – weicher Umschlag und bedruckte Hülle
Taschenbücher sind in der Regel Softcover Bücher und verfügen über einen bedruckten Einband und Buchrücken. Die Produktion ist günstiger als bei einem Hardcover oder einem Paperback, daher ist dieses Format besonders beliebt. Taschenbücher sind kleiner als das Hardcover Buch, was sich schon vom Titel ableiten lässt. Entwickelt wurde das Format für Bücher, die unterwegs mit dabei sind und praktisch “in die Tasche” passen.
Die Vor- und Nachteile des Softcover Buchs im Überblick:
Bei der Frage, welches die bessere Variante von Büchern ist, scheiden sich die Geister. Der stabile Karton beim Softcover Buch schützt das Werk zuverlässig und lässt es im Regal gut aussehen. Es ist leichter, entwickelt beim Lesen aber schnell Leserillen auf dem Buchrücken. Schuld daran ist die dicke Pappe, die beim Blättern immer wieder belastet wird. Hier eine Übersicht zu Vor- und Nachteilen:
- + günstiger als Hardcover Bücher
- + leichtes Eigengewicht für problemlosen Transport
- – Leserillen bei häufiger Beanspruchung
- – weniger resistent gegen äußere Einflüsse
Das Hardcover Buch – sicher geschützt durch einen zusätzlichen Einband
Bücher mit Hardcover gehören zu den “Ferraris” im Buchhandel. Sie verfügen über einen gesonderten Umschlag, der den eigentlichen Buchblock vor Beschädigungen schützt. Unter den Einbänden (oft mit Cover und Titel bedruckt), befindet sich das eigentliche Hardcover aus festem Karton. Eine Besonderheit bei der Bindung ist, dass die Buchdecke nicht mit dem Rücken des Buches verbunden ist. Blicken Sie von oben ins geöffnete Buch, erkennen Sie den Abstand. Für diese Büchertypen kommen primär zwei Bindungsarten in Frage:
- Die Fadenheftung: Sie gilt als eine der stabilsten und hochwertigsten Bindungen. 16 einzelne Seiten werden mit einem einzelnen Faden vernäht und anschließend mit den anderen Seiten des Buchs verknotet. Durch den Spalt zwischen Buchrücken und Buchdecke können Sie die Seiten umblättern, ohne dass das Buch in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Die Klebebindung: Zu den einfacheren Varianten gehört die Klebebindung. Hierbei werden die Seiten des Buchs mit einem festen Buchdeckel verklebt. Dieser Karton wiederum wird durch einen bedruckten Schutzumschlag ummantelt. Da eine direkte Verbindung des Buchblocks mit dem Buchdeckel erfolgt, sind Leserillen am Buchrücken möglich.
Die Vor- und Nachteile des Hardcover Buchs im Überblick:
Halten Sie eine Hardcover-Version eines Buchs in den Händen, entsteht direkt ein wertiger Eindruck. Anders als bei der Broschur (alternative Bezeichnung für das Taschenbuch), ist der Schutzumschlag meist abnehmbar, darunter befindet sich der harte und stabile Buchdeckel. Zu den wichtigsten Vorteilen des Hardcovers gehört die Langlebigkeit. Wenn Sie es nicht darauf anlegen, werden Sie dieses Buch nicht zerstören. Geht es um die Wahl der Bindung, bietet die Fadenbindung die beste Qualität. Diese Hardcover Bücher sind von maximaler Stabilität, gefährdet ist lediglich der Einband. Ist dieser beschädigt, können Sie ihn abnehmen. Der Buchblock ist dann immer noch von seinem eigentlichen Cover geschützt. Hier eine Übersicht zu Vor- und Nachteilen:
- + hochwertige Verarbeitung in bester Qualität
- + verschiedene Bindungsarten möglich
- + gut geeignet für besondere Bücher, Geschenke oder Erstausgaben
- – unhandlicher und schwerer als ein Softcover Buch
- – höherer Preis bei Produktion und Kauf
Hardcover oder Softcover der Vergleich – was passt besser zu meinem Buch?
Den größten Unterschied bemerken Sie beim Preis des Buches. Das Taschenbuch ist oft mehrere Euro günstiger und wird häufiger gekauft. Möchten Sie selbst ein Buch auf den Markt bringen, haben Sie die Qual der Wahl. Eine klare Empfehlung gibt es nicht, da die Entscheidung zwischen Hardcover und Softcover von persönlichen Fragen abhängig.
Möchten Sie ein selbst geschriebenes Buch verschenken oder dient es als Erinnerungsstück, ist das Hardcover die wertigere Entscheidung. Bringen Sie allerdings eine ganze Auflage auf den Markt und verkaufen Ihre Bücher, profitieren Sie beim Softcover vom günstigeren Preis.
Denken Sie auch aus Lesersicht. Hardcover Bücher sind bei Sammlern begehrt, die ihr Regal oder die Heimbibliothek mit hochwertigen Büchern füllen möchten. Der Gelegenheitsleser eines Romans wird sich eher für den Softcover Einband entscheiden, da diese Bücher flexibler zu transportieren, günstiger und leichter zu handeln sind.
Tipp: Für neue Autoren lohnt es sich, Lesern immer ein Taschenbuch als Softcover anzubieten. Das animiert eher zu spontanen Käufen als ein teures Hardcover. Solche Bücher werden eher als Sammlereditionen von bekannten Schriftstellern gekauft.
Buch als Softcover und Hardcover veröffentlichen – ist das möglich?
Wenn Sie sich nicht zwischen Hardcover oder Softcover entscheiden können, bieten Sie Ihren Lesern beide Varianten an. Um Kosten zu sparen, lohnt sich das “Book on Demand” – Verfahren. Sie lassen immer dann ein Exemplar drucken, wenn Sie auch tatsächlich eines verkauft haben. So können Sie Ihren Lesern Hardcover Bücher anbieten oder aber das günstigere Taschenbuch.
Spannend zu wissen: Obwohl der Inhalt des Buches identisch ist, bekommen Sie für Hardcover und Softcover jeweils eine getrennte ISBN. Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie Ihr Buch auch wirklich verkaufen möchten. Erstellen Sie ein Exemplar für die Familie oder gestalten Sie ein Freundesbuch, ist keine Registrierung mit internationaler Standardbuchnummer nötig.
Fazit: Hardcover vs. Softcover – die Entscheidung basiert auf verschiedenen Faktoren
Vor- und Nachteile bringen beide Varianten mit sich. Den Unterschied spüren Sie direkt, wenn Sie die beiden Büchertypen in der Hand halten. Obwohl das Hardcover wertiger (und teurer) ist, eignen sich Taschenbücher eher für den schnellen Verkauf. Halten Sie Ausschau nach anderen Autoren in Ihrem Genre und schauen Sie, welche Bindungen angeboten werden. Um dem Leser die bestmögliche Auswahl zu geben, bieten Sie einfach beides an.
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