Einen ganzen Roman zu schreiben, ist eine große Herausforderung, die nicht jeder meistert. Doch hat man es erstmal geschafft, möchte man der ganzen Welt zeigen, was man vollbracht hat! Und den besten Start ins Autorenleben kann Ihnen ein bekannter Verlag geben. Um sich bei einem Verlag bewerben zu können, müssen sie jedoch das vielleicht wichtigste Schriftstück vorbereiten: das Exposé! Ein Exposé für einen Roman zu schreiben, kann schwieriger sein, als der Roman selbst. Aber was gehört da eigentlich rein? Wir geben Ihnen einen Leitfaden an die Hand!
Was gehört alles in ein Exposé?
Mit einem Exposé verkaufen Sie dem Verlag und dem Lektor Ihre Idee. Dabei kommt es besonders darauf an, auf wenigen Seiten das Wichtigste zusammenzufassen und Ihren Roman besonders schmackhaft zu haften. Dabei sollte diese Arbeit nicht unterschätzt werden, denn oft ist es schwerer sich kurz zu fassen, als seine Gedanken ausführlich beschreiben zu können.
Folgende Teile sollte Ihr Exposé enthalten:
- Deckblatt
- Anschreiben
- Rahmendaten zum Manuskript
- Autorenvita
- Bisherige Veröffentlichungen (wenn vorhanden)
- Zusammenfassung
- Figurenbeschreibung (optional)
- Inhaltsangabe
- Leseprobe
Wie sollte ein Exposé formatiert werden?
Halten Sie das Exposé möglichst kurz und informativ. Es sollte nicht länger als 2-3 Seiten sein, außer der Verlag gibt Ihnen mehr Spielraum. Nutzen Sie eine gut lesbare Schriftart in einer normalen Schriftgröße, z.B. 11 oder 12 pt, und formatieren Sie alles auf Normseiten. Selbstverständlich sollte Ihr Exposé keinerlei Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufweisen. Wenn Sie sich unsicher sind, dann lassen Sie den Text vorab prüfen. Denn nichts macht einen schlechteren Eindruck, als ein fehlerhaftes Exposé. Im schlechtesten Fall sind Sie raus, bevor der Verlag überhaupt Ihre Zusammenfassung gelesen hat.
Deckblatt und Anschreiben
Arbeiten Sie das Deckblatt und Anschreiben so aus, als würden Sie sich auf Ihren Traumjob bewerben. Es ist durchaus angebracht, das Anschreiben persönlich zu gestalten und nicht an jeden Verlag die gleichen Worte zu richten. Machen Sie klar, warum Ihr Roman in das Programm des Verlages passt und warum die Zusammenarbeit für beide Seiten ein Erfolg werden könnte.
Rahmendaten zum Manuskript
Die nächste Seite sollte dem Verlag einen kurzen Überblick über Ihr Werk geben. Schreiben Sie folgende Angaben auf:
- Titel oder Arbeitstitel
- Name oder ggf. Pseudonym, unter dem das Buch veröffentlicht werden soll
- Genre und Subgenre
- Zielgruppe (inkl. Alter, Einkommen, Interessen usw)
- Umfang
- Zeitraum der Geschichte
- Schauplatz
Versuchen Sie diesen Teil sehr sorgfältig auszufüllen und ordnen Sie Ihren Roman unbedingt in ein Genre ein, auch wenn es Ihnen schwer fällt. So kann der Verlag besser einschätzen, ob er es in seinem Programm unterbringen kann. Auch die Zielgruppe sollte gut formuliert werden. Es reicht dabei nicht aus, wenn Sie sagen, dass die Zielgruppe weiblich ist. Schreiben Sie auf, wie alt sie ist, welche Interessen Sie hat, in welchen Lebensumständen Sie sich befindet oder welches Einkommen Sie generiert.
Autorenvita
Schreiben Sie einige Worte zu Ihrer Person, fassen Sie sich aber möglichst kurz. Zeigen Sie, dass Sie für das Schreiben dieses Romans qualifiziert sind, aber rattern Sie nicht einfach nur Ihren Lebenslauf runter, sondern erwähnen sie die wichtigsten Fakten!
Veröffentlichungen
Wie auch für jedes Unternehmen, sind Referenzen ein guter Hebel, um Vertrauen zu schaffen. Haben Sie also schon andere Werke veröffentlicht, dann führen Sie sie hier an. Das geht natürlich auch, wenn Sie Ihre Bücher bisher im Selbstverlag veröffentlicht haben.
Sollten Sie noch keine Veröffentlichungen haben, dann lassen Sie diesen Punkt einfach weg.
Zusammenfassung
Die Zusammenfassung wird fälschlicherweise manchmal mit dem Klappentext gleichgesetzt. Aber da sie hier nicht um die Aufmerksamkeit eines Lesers buhlen, sondern dem Verlag zeigen wollen, was er von dem Buch zu erwarten hat, sollte die Zusammenfassung neugierig machen, aber z.B. keine Cliffhanger enthalten. Zeigen Sie ruhig, dass Sie eine Geschichte in 5-10 Sätzen spannend beschreiben können, aber denken Sie daran, dass der Lektor Ihre Zielgruppe ist.
Figurenbeschreibung
Die Figurenbeschreibung ist ein optionaler Bestandteil Ihres Exposés. Einige Verlage sehen diesen Teil gerne, andere verzichten darauf. Wenn Sie eine Figurenbeschreibung anfertigen möchten, dann denken Sie wieder daran, sich kurz zu halten.
Inhaltsangabe
Die Inhaltsangabe ist länger als die Zusammenfassung und sollte ca. 1 Seite oder höchstens 1,5 Seiten umfassen. Sie sollte flüssig zu lesen sein, im Präsens geschrieben und alle wichtigen Eckpunkte der Geschichte darlegen. Auch der Schluss darf in diesem Fall nicht fehlen, denn der Verlag möchte ja wissen, wie es ausgeht.
Leseprobe
Viele Verlage möchten nach der Inhaltsangabe auch eine Leseprobe haben, um sich einen Eindruck vom Schreibstil und Aufbau der Geschichte machen zu können. Dabei werden z.B. die ersten 30 Seiten Ihres Romans verlangt. Senden Sie niemals ungefragt das gesamte Manuskript, denn Lektoren haben in der Regel keine Zeit, dieses komplett zu lesen. Halten Sie sich lieber an die Vorgaben und zeigen Sie sich kooperativ.
…und wenn es nicht klappt?
Natürlich können Sie ein noch so perfektes Exposé ausarbeiten, aber nicht genommen werden. Vielleicht passt Ihr Roman aktuell nicht ins Programm oder es gibt in Ihrem Genre aktuell keinen Bedarf. Geben Sie in diesem Fall nicht auf und glauben Sie an Ihre Talente! Versuchen Sie doch, Ihr Buch im Selbstverlag zu verlegen. Sie können Ihr Buch z.B. über die Online Druckerei CoolLibri drucken lassen und dann bei interessierten Buchhändlern unterbringen. Lesen Sie mehr Tipps in unserem Blogartikel Buch veröffentlichen ohne Verlag!