Spätestens, wenn sich Autoren mit der Veröffentlichung ihres eigenen Buches auseinandersetzen, stellen sie sich irgendwann eine Frage: Wie sieht ein Manuskript wirklich aus? Die Erstellung klingt komplex, allerdings ist es mit ein bisschen Übung und den nötigen Formatierungen simpler als gedacht. Interessanterweise blicken Manuskripte auf eine spannende Geschichte zurück, worauf wir hier unter anderem eingehen wollen. Erfahren Sie jetzt alles, was Sie zum Thema Manuskripte und Erstellung wirklich wissen müssen!
Was ist ein Manuskript?
Das Manuskript ist jenes Buchexemplar, das Autoren beim Verlag einreichen. Ein fertiges Manuskript muss vom Verlagslektor nicht mehr verändert werden, sondern nur noch korrigiert. Daher ist es entscheidend, dass die gängigen Vorgaben des Manuskripts bei der Einreichung eingehalten werden. Ob Roman, Drehbuch oder Kinderbuch – in der modernen Literatur ist das Manuskript Standard und unverzichtbar.
Wie hat sich die Form des Manuskripts im Laufe der Zeit entwickelt?
Ursprünglich leitet sich der Begriff Manuskript vom lateinischen Wort „Manu Scriptum“ ab, was soviel wie „von Hand schreiben“ oder „von Hand geschriebenes“ heißt. Somit ist die Ursprungsform des Manuskripts ein selbstgeschriebenes (früher noch von Hand) Buch, das veröffentlicht werden soll. Der Autor wendet sich nach Einsendung einer Leseprobe mit dem Manuskript an den Verlag und bittet um Veröffentlichung.
Anders sieht es beim modern gewordenen Selfpublishing aus, hier braucht es das klassische Manuskript nicht. Ein Exemplar, das einem Lektor verfügbar gemacht wird, ist aber dennoch sinnvoll.
Was sind die grundlegenden Elemente eines Manuskripts?
Die Basis des Manuskripts ist der Inhalt des zu veröffentlichen Buches. Welche Zielgruppe damit erreicht werden soll, ist irrelevant. Auch ob das Buch eher für die Freizeit oder zum Lernen geeignet ist, spielt keine Rolle. Für den Verlag ist das Manuskript eine Möglichkeit, das zu erwartende Buch zu sichten, den Umfang kennenzulernen und es nach eigenen Bedürfnissen und zu korrigieren.
Obwohl ein gebundenes Buch die schönere Form ist, wird das Manuskript daher einseitig bedruckt, nicht gebunden und lose eingesendet. So hat der Lektor die Möglichkeit, Einzelseiten zu entnehmen, die Rückseite für Notizen zu verwenden und das Manuskript zu bearbeiten.
Wie sieht ein Manuskript aus und welche Vorgaben gibt es?
Einige Verlage geben klare Richtlinien vor, wie ein Manuskript aufgebaut sein soll. Sind diese nicht vorhanden, gibt es Standardnormen, an denen sich der Autor orientieren kann. Hier eine kleine Übersicht, welche Vorgaben für ein Manuskript von hoher Qualität empfehlenswert sind:
- Die Textformatierung bzw. das Papierformat des Manuskripts ist DIN A4. Dabei handelt es sich um Normseiten, sodass für den Verlag der Umfang des Buches absehbar ist.
- Textumfang: Pro Seite werden 30 Zeilen zu je 60 Anschlägen im linksbündigen Flattersatz genutzt.
- Seitenbeschriftung: Um Korrekturen zu ermöglichen, sollte einseitiger Druck gewählt werden.
- Zeilenabstand: Der 1,5-fache Zeilenabstand sowie der doppelte Abstand pro Absatz gelten als Norm.
- Schriftgrad: Als ideale Schriftgröße für gute Lesbarkeit gelten die Schriftgrößen 10 bzw. 12 in den Schriftarten Arial oder Courier New.
- Textausrichtung: Als Ausrichtungsformat wird Blocksatz mit Silbentrennung genutzt.
- Weitere Angaben: Jedes Manuskript enthält Seitenzahlen und den Namen des Autors.
Welche praktischen Tipps gibt es für das Schreiben und Formatieren eines Manuskripts?
Das Internet bietet gute Vorlagen für die Textverarbeitung, was die Erstellung eines Manuskripts erleichtert. Auch wenn der Wunsch besteht, dem eigenen Text mehr Persönlichkeit zu verleihen, sind solche Standards wichtig. Sie helfen dem Verlagslektor, das Manuskript zügig zu lesen und routiniert zu bearbeiten.
In der Praxis hat es sich bewährt, wenn Autoren ihren Text direkt auf Normseiten erstellen. So ersparen Sie sich hinterher die Zeit, das ganze Werk zu formatieren. Wenn das Schreibprogramm selbstständig eingestellt wird, sind 30 Zeilen anzustreben, mit je 60 Zeichen. Die Angabe der Zeichen umfasst nicht nur Buchstaben, sondern auch Sonderzeichen, wie zum Beispiel Anführungszeichen.
Das Manuskript sollte nicht unaufgefordert und ohne Kommentar eingereicht werden. Als Zusatz ist ein Anschreiben hilfreich, das dem Verlag mehr über die eigenen Wünsche verrät. Hier wird dargelegt, warum das eigene Werk lohnenswert ist und warum der Autor diesen Verlag gewählt hat. Auch ein kleiner Einblick auf die Persönlichkeit des Verfassers ist hier am richtigen Platz.
Kleiner Tipp: Das Anschreiben kann direkt an den jeweiligen Lektor des Genres gerichtet sein, so kommt es gleich am richtigen Ort an.
Warum ist es wichtig, ein gut formatiertes Manuskript zu erstellen?
Jedes Jahr landen Hunderttausende Manuskripte auf den Schreibtischen der Lektorate. Wenn es nicht gerade berühmte Persönlichkeiten wie Alice Weidel oder andere Politiker sind, ist eine Einsendung nicht automatisch eine Verlagszusage! Da hinter jedem Manuskript viel Recherche, Liebe und Persönlichkeit steckt, soll es natürlich gelesen werden. Mancher Lektor legt das Manuskript zur Seite, weil es nicht klassische formatiert ist. Das können Autoren verhindern, wenn sie entsprechend vorbeugen. Außerdem macht es einen guten Eindruck und der ist für die spätere Zusammenarbeit entscheidend.
Fazit: Das Manuskript als Basis für das spätere Buch
Ob es sich thematisch um die Zecke als Schädling, das Wrack der Titanic oder einen fiktiven Roman handelt – das Manuskript ist das Herzstück. Ob ein Vertrag mit dem Verlag zustande kommt, hängt maßgeblich von dessen Qualität ab. Umso wichtiger ist es, sich hierfür Zeit zu nehmen und es sorgfältig zu gestalten. Dann hat auch der Lektor Spaß am korrigieren. Ganz wichtig zum Schluss: Manuskripte sollten nie ungefragt eingeschickt werden. Eine vorherige Bewerbung mit einem Textauszug ist sehr hilfreich!
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