Die Qualität eines Buches oder Textes macht sich nicht daran fest, wie lange Ihre Geschichte ist. Kurzgeschichten sind durchaus geeignet Leser zu fesseln, sofern Sie einen idealen Aufbau gewählt haben. Kurze Geschichten sind nichts anderes als ein komplettes Buch, heruntergekürzt auf die wichtigsten Inhalte. Charakterbildung, Spannungsbogen und die typischen Kennzeichen eines guten Buches dürfen aber auch nicht fehlen. Erfahren Sie alle Tricks, wie Sie eine spannende Kurzgeschichte schreiben.

Eine Idee für die Kurzgeschichte finden – lassen Sie sich inspirieren

 

Bevor Sie mit dem Schreiben beginnen, brauchen Sie eine Idee. Die Kurzgeschichte lässt Ihnen weniger Raum zur Entwicklung, da Sie nur eine begrenzte Anzahl an Seiten füllen möchten. Schreiben Sie das Konzept der Geschichte schon im Vorfeld nieder, um sich während der Arbeit nicht zu verirren. Die Kurzgeschichte basiert oft auf aktuellen Kernthemen, sodass es im Alltag viele Ideen für eine Kurzgeschichte gibt.

 

Überlegen Sie einmal, welche Themen Sie und Ihre Mitmenschen aktuell beschäftigen. Wo gibt es gesellschaftliche Schwierigkeiten, die Sie schriftlich verarbeiten können? Welche sozialen Missstände sind geeignet, um in Form einer Kurzgeschichte verarbeitet zu werden? Gibt es glückliche Situationen, die Sie als Geschichte niederschreiben möchten.

 

Gehen Sie einfach mal durch die Stadt, schauen Sie sich die Menschen an und finden Sie Anhaltspunkte für Ihre Kurzgeschichte. Bevor Sie loslegen ist es wichtig, das Thema zu kennen und am besten auch schon das Ende. Eine gute Kurzgeschichte schreiben bedeutet, dass Sie zielsicher von der Einleitung zum großen Finale kommen. Wie das Schritt für Schritt funktioniert, haben wir weiter unten für Sie noch aufgeschlüsselt.

 

Eine Idee für die Kurzgeschichte finden – lassen Sie sich inspirieren
Eine Idee für die Kurzgeschichte finden – lassen Sie sich inspirieren

 

Eine wirklich spannende Kurzgeschichte schreiben – beginnen Sie mit einem Knall

 

Den klassischen Roman beginnen Sie mit einer Einleitung und bauen die Geschichte langsam auf. Bei einer Kurzgeschichte geht alles schneller. Die Kunst besteht darin, den Leser schon in den ersten Zeilen zu fesseln und ihn mitten ins Geschehen zu bringen. Wir haben drei Tipps für Sie, wie das gelingt:

 

  • Beginnen Sie mit einer spannenden Szene: Anstatt den Roman langsam einzuleiten, steigen Sie direkt ein und starten mit einer fesselnden Situation. Ob es sich hierbei um eine seltsame Begegnung, eine bedrohliche Lage oder einen dramatischen Augenblick handelt, hängt vom Inhalt der Geschichte ab. Schreiben Sie beispielsweise eine erotische Kurzgeschichte, könnte eine fesselnde Begegnung der Einstieg sein.
  • Stellen Sie die Charaktere vor: Sympathische Hauptfiguren sind der Fokus Ihrer Kurzgeschichte. Bringen Sie diese schon in die Einleitung mit ein, um dem Leser eine Verbindung zu ermöglichen. Achten Sie darauf, alle wichtigen Figuren möglichst authentisch darzustellen und ihnen einen einprägsamen Charakter zu verleihen. Kann sich der Leser direkt identifizieren, wird er die Kurzgeschichte weiterlesen.
  • Setzen Sie auf Neugier: Das beste Element der Kurzgeschichte ist Neugier, denn damit animieren Sie den Leser zum Weiterlesen. Schon in der Einleitung sollten Sie eine Frage aufwerfen, auf die Ihr Leser eine Antwort sucht. Lassen Sie Unklarheiten zum Charakter, zur Szene oder zur Welt der Geschichte entstehen. Es ist ein natürlicher Impuls, dass der Leser sich auf die Suche nach Antworten begibt.
  • Bringen Sie Atmosphäre in die Geschichte: Indem Sie von Anfang an eine besondere Atmosphäre schaffen, ziehen Sie den Leser ins Geschehen. Nutzen Sie die Einleitung, um Ton und Stimmung der Geschichte festzulegen. Verwenden Sie detaillierte Beschreibungen und nutzen Sie bildhafte Sprache. So können sich Außenstehende leichter in Ihre Fantasie als Autor hineinversetzen.

Der Wendepunkt in der Kurzgeschichte – Spannung erzeugen durch ungeahnte Twists

Ein typisches Stilmittel der Kurzgeschichte ist der Wendepunkt. Bedenken Sie, dass Sie gerade nur eine Momentaufnahme aus dem Leben des Hauptcharakters erzählen. Ihre Leser werden die wichtigste Kurzgeschichtenfigur nicht so lange begleiten wie bei einem Roman, wo oft Zeit für die Entwicklung bleibt. Meist sind Veränderungen in der Kurzgeschichte ein wichtiges Stilmittel. Schreiben Sie über eine vom Unglück verfolgte Person, wird Sie im Rahmen der Geschichte zum ersten Mal das Glück erleben. Eine bislang glückliche Person wird von einer Katastrophe heimgesucht, ein immer davon gekommener Serienkiller geschnappt.

 

Nutzen Sie die Einleitung, um das bisherige Leben Ihrer Hauptfigur zu beleuchten. Wir möchten Ihnen ein Beispiel für die praktische Umsetzung geben, denn so können Sie ganz einfach eine spannende Kurzgeschichte schreiben:

 

Beispiel: Ihre Hauptfigur hatte bislang kein Glück in der Liebe. Alle Männer betrogen sie, sie glaubt nicht mehr die wahre Liebe. Einsam und allein zieht sie durch Ihre Tage, bis sie plötzlich „Mr. oder Mrs. Right“ begegnet. Jetzt ändert sich alles, es sind nur noch ein paar Hürden, bis das Glück endlich Einzug findet. Ihre Kurzgeschichte dreht sich um genau diese kleinen Herausforderungen und gipfelt schließlich in einem Happy End oder einem offenen Ende. Die Einleitung können Sie in diesem Beispiel dazu nutzen, das bisherige Pech der Hauptfigur zu beleuchten. Der Leser fühlt sich dadurch automatisch empathisch berührt und wird wissen wollen, wie es weitergeht.

Der Wendepunkt in der Kurzgeschichte – Spannung erzeugen durch ungeahnte Twists
Der Wendepunkt in der Kurzgeschichte – Spannung erzeugen durch ungeahnte Twists

 

Die 5 wichtigsten Merkmale um eine gute Kurzgeschichte zu schreiben– für Sie zusammengefasst

 

Jede Art von Geschichte hat ihre eigenen Merkmale. Schreiben Sie ein Sachbuch, gehen Sie dabei anders vor als bei einer Kurzgeschichte. Sie möchten eine authentische und lesenswerte Kurzgeschichte schreiben? Nutzen Sie die fünf folgenden Stilmittel für das bestmögliche Ergebnis:

 

  1. Thematische Begrenzung: Bei der Kurzgeschichte geht es um ein zentrales Thema, das oft direkt aus dem Alltag stammt. Geschildert wird aus Sicht einer einzelnen Person oder kleinen Personengruppen, vermeiden Sie es auszuschweifen.
  2. Indirekte Orte: Kurzgeschichten benötigen keine direkte Ortsbeschreibung. Deuten Sie Szenarien immer nur an, beschreiben Sie zeitgenössische Inhalte, um eine automatische Zuordnung zum Jahr bzw. der Generation zu ermöglichen.
  3. Direkter Beginn: „Der große Knall“ beim Einstieg ist eines der wichtigsten Stilmittel. Egal, ob Sie eine Liebes- oder Krimigeschichte schreiben, bei der Kurzgeschichte geht es schnell voran.
  4. Kurze Zeitspanne: Suchen Sie sich einen zeitlichen Abschnitt heraus, den Sie aus Sicht Ihres Hauptcharakters beleuchten möchten. Anders als im Roman vermeiden Sie Zeitsprünge und arbeiten die Geschichte chronologisch ab.
  5. Ende offen: Obwohl es für Leser unbefriedigend sein kann, erzählen Sie die Kurzgeschichte Ihrer Figur nicht bis zum Ende. Als Autor lassen Sie den Lesern damit die Chance, sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen.

 

Fazit: Eine gute Kurzgeschichte schreiben ist kein Hexenwerk – probieren Sie sich aus

 

Die Kurzgeschichte ist ein tolles Element aus dem Autorenleben, mit dem Sie sich ausprobieren können. Sie sind Neueinsteiger und wissen nicht, ob Ihnen ein ganzes Buch liegt? Bringen Sie Ihre Ideen in Form von Kurzgeschichten aufs Papier. Halten Sie die obigen Struktur-Tipps ein, können Sie Ihrer Kreativität bei der Suche nach einer Story freien Lauf lassen.

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