Viele Autoren träumen davon, irgendwann einmal ihren eigenen Roman zu schreiben. Doch ein Roman besteht normalerweise aus 200-300 Seiten, was Anfänger erst einmal einschüchtern kann. Die schiere Größe des Projekts kann auch für Blockaden sorgen und der Spaß am Schreiben geht verloren. Darum sind Kurzgeschichten ein optimaler Einstieg in das Geschichtenerzählen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Kurzgeschichten schreiben und veröffentlichen können.

Was ist eine Kurzgeschichte?

Merkmale

Charakteristisch für Kurzgeschichten ist, dass sie sehr realistisch sind und häufig im Präsens geschrieben werden. Sie sind, wie ihr Name schon sagt, eher kurz und geben nur einen kurzen Einblick in das Leben der Protagonisten. Hier findet sich auch die größte Unterscheidung zum Roman: in Kurzgeschichten wird nur eine einzige Handlung beschrieben, während Romane normalerweise längere Zeiträume behandeln und dem Leser so viel Zeit geben, die Protagonisten kennenzulernen. Am Ende einer Kurzgeschichte steht normalerweise eine Pointe, die witzig oder auch lehrreich sein kann. 

Seitenanzahl

Eine Kurzgeschichte ist eine Art der Erzählung und umfasst normalerweise nur wenige Seiten. Aber wie viele Seiten muss man bei einer Kurzgeschichte schreiben? Tatsächlich gibt es alles von einer Seite bis zu 50 Seiten. Wenn Sie gerade erst mit dem Schreiben angefangen haben, dann setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck. Und manchmal liegt die Schönheit einer Geschichte auch in ihrer Kürze. 

Protagonisten

Um die Geschichte nicht zu überladen, empfiehlt es sich, nur eine oder höchstens zwei Protagonisten zu wählen. Zu viele Figuren können die Kurzgeschichte schnell überladen. Versuchen Sie außerdem, sich nicht in zu detaillierten Beschreibungen zu verzetteln. Der Charakter der Protagonisten sollte eher durch seine Handlungen zum Vorschein kommen und nicht ausdrücklich beschrieben werden. 

Wählen Sie bitte auch keine Nebencharaktere oder Nebenhandlungen, sie würden die Geschichte zu komplex machen.

Ort und Zeit

Wählen Sie für eine Kurzgeschichte nur einen Ort und einen Zeitpunkt. Zeitsprünge oder verschiedene Orte sind nicht notwendig. Konzentrieren Sie sich dabei nur auf ein Ereignis.

Wie schon oben beschrieben, eignet sich für Kurzgeschichten besonders das Präsens. Durch die Verwendung dieser Zeitform findet der Leser sofort in die Geschichte hinein. Doch auch das Präteritum ist weit verbreitet und eignet sich dafür. 

Erzählform

Es bietet sich an, den Ich-Erzähler oder auch den personalen Erzähler zu wählen. Leser können sich so am besten mit der Hauptfigur identifizieren. Natürlich steht es Ihnen auch frei, den auktorialen Erzähler zu verwenden, doch dieser erzeugt eine Distanz, die bei Kurzgeschichten meistens nicht gewünscht ist. 

Wie ist eine Kurzgeschichte aufgebaut?

Eine Kurzgeschichte wird nach dem klassischen Storytelling-Prinzip aufgebaut. Sie umfasst also eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.

Wie beginnt eine Kurzgeschichte?

Besonders ist, dass die Einleitung sehr kurz und knackig ausfällt. Der Leser wird meistens ohne große Umschweife in die Situation geführt.

Was passiert im Hauptteil?

Der Protagonist steht zu Beginn des Hauptteils vor einem Problem, dessen Lösung er im Laufe der Geschichte herbeiführen möchte. Es folgt ein Höhepunkt mit einer scheinbaren Auflösung, jedoch passiert dann eine Wendung.

Wie endet eine Kurzgeschichte?

Zum Schluss folgt die Auflösung mit einer Pointe. Sie können aber auch ein offenes Ende wählen, wenn es zur Geschichte passt. Fragen Sie sich dabei, ob ein offenes oder ein geschlossenes Ende zu den Erwartungen Ihrer Leserschaft passt. 

Übungen und Ideen zum Kurzgeschichten schreiben

Nun wissen Sie schon allerhand über Kurzgeschichten, doch wie fängt man an, eine Kurzgeschichte zu schreiben? 

Suchen Sie nach Inspirationen! Diese können Sie wirklich überall finden, im Alltag, bei Freunden, bei der Arbeit…

Hier sind einige Beispiele für Inspirationsquellen:

Alltagssituationen, die Sie bewegt haben 

Haben Sie miterlebt, wie jemand ungerecht behandelt wurde? Oder sich mit Ihrer Partner:in getritten? Oder haben Sie vielleicht beim Spazierengehen einen Rentner auf einer Parkbank sitzen sehen und sich gefragt, was in seinem Leben vorgeht? Nutzen Sie, was Sie sehen und entwickeln Sie daraus eine Kurzgeschichte! 

Nachrichten

Sicherlich schauen Sie jeden Tag in die Nachrichten dieser Welt. Egal ob Sie sie klassisch in der Zeitung lesen, im Fernsehen sehen oder per App konsumieren: Suchen Sie sich eine einzelne Nachricht, die Sie besonders interessiert und denken Sie die Geschichte weiter. 

Zitate

Zitate können nicht nur zur Stärkung des Selbstwertgefühls oder fürs Gästebuch nützlich sein, sie sorgen auch für Inspiration. Suchen Sie sich einfach mal ein Zitat heraus und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!

Fotos und Postkarten

Nicht nur Text kann unsere Ideen zum Sprudeln bringen, viele Menschen mögen auch visuelle Anreize. Suchen Sie sich einzelne Fotos oder Postkarten mit interessanten Motiven und versuchen Sie eine Geschichte zu erfinden.

Zufallswörter

Im Internet gibt es diverse Generatoren für Zufallswörter. Auch diese können einen entscheidenden Anreiz für ein Idee bieten. Generieren Sie doch direkt mehrere und versuchen Sie sie in einer Kurzgeschichte zusammenzubringen. 

Kurzgeschichten veröffentlichen

Natürlich soll Ihre fertige Kurzgeschichte nicht für immer in einer Schublade liegen, im besten Fall sollte Sie gelesen werden. Sie haben verschiedene Möglichkeiten Ihre Kurzgeschichten zu veröffentlichen.

Self-Publishing 

Nehmen Sie das Ruder selbst in die Hand und veröffentlichen Sie ihre Geschichte im Selbstverlag. Coollibri bietet Ihnen dafür die optimale Plattform, ihre Kurzgeschichte zu veröffentlichen. Sie können auch thematisch zusammenpassende Kurzgeschichten in einer Anthologie sammeln und als Buch veröffentlichen

Online veröffentlichen

Wenn Sie ein möglichst geringes finanzielles Risiko mit Ihren Geschichten eingehen möchten, können Sie sie auch online veröffentlichen. Coollibri bietet Ihnen eine Online Bücherei, in der Sie Ihre Kurzgeschichten kostenlos einstellen können. 

Aber auch andere Apps und Websites bieten eine gute Plattform, um z.B. auch die Resonanz auf Ihre Werke zu testen. Probieren Sie es doch einmal auf Wattpad, e-stories oder Belletristica

Lesungen

Beim Publikum testen können Sie Ihre Texte natürlich auch bei Lesungen. Kennen Sie vielleicht noch andere Autoren, die Ihre Werke vortragen möchten? Dann schließen Sie sich zusammen und veranstalten Sie eine Lesung.

Wettbewerbe

Weit verbreitet sind auch Wettbewerbe für Kurzgeschichten. Meistens werden Geschichten zu einem bestimmten Thema gesucht, die dann später in einer Anthologie veröffentlicht werden. Manchmal gibt es auch Preisgelder. Hier finden Sie eine Übersicht zu aktuellen Schreibwettbewerben.

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